Die Reise nach Sachsen II - Reiseangst und Seifersdorf


 Zwei Tageszeitungen aus Regionen Sachsens, die wissen, was da so los ist bilden die Grundlage dieser Collage. Aber natürlich hilft solche Info nur begrenzt bei so genanntem Kopfkino. Sachsen außerhalb von Dresden und Leipzig... was ist das? Treffe ich Skinheads und Irre? Wird es genug zu Essen geben? 

Reiseangst?

Yo, gibt es öfter. Die meisten unserer Ängste entstehen nicht durch einen konkreten Auslöser, sondern in unserem Kopf. Vielleicht malst du dir aus, was alles passieren könnte, wenn …
„ … du dich mit den Einheimischen nicht verständigen kannst.“
„ … dir das Bier ausgeht und du nicht weißt, wo du neues bekommst.“
„ … du unterwegs krank werden solltest.“
„ … du auf Pegida-Anhänger triffst.“
„ … du ein technisches Problem hast und selber keine Ahnung davon hast.“
Also Kopfkino ausschalten und neue Gefillde entdecken. Auf unserem Weg nach Radeberg z.B. Seifersdorf ....

Seifersdorf

Hatten wir nie gehört und auch nicht erwartet aber: Schön da. Besonders das Seifersdorfer Tal und das Schloss Seifersdorf. 

"In der anmutigen, durch malerische Felspartien gekennzeichneten Landschaft konzipierten sie entlang des Flusslaufes der Großen Röder zahlreiche Gartenpartien im Sinne der Empfindsamkeit. Besonders die geistvolle Gräfin Tina widmete sich der Aufgabe, einen Garten zu schaffen, der "unterhalten, belehren und rühren soll", der nicht "bloß Kunstwerk" ist, sondern dem "Geist und dem Herzen Stoff zur Beschäftigung gibt". Der aufklärerische Optimismus, die Menschen durch ethisch-didakische Bildung, vermittelt durch garten-künstlerische Inszenierung in einer sanften, ländliche Natur zum Humanismus zu führen, spricht allerorts aus dem Bildprogramm dieses Landschaftsgartens...." (mehr auf http://www.tinathal.de/)

Das gut erhaltene Schloss, um das sich ein Verein liebevoll kümmert hat einen großen Park und bietet sein Interieur offenbar auch  für Feiern und Veranstaltungen an. Im Schloss sind außerdem ein Jugendklub, Seniorentreff und ein Feuerwehrmuseum zu Hause. 
Zum Park findet man einen netten Guide auf Wikipedia, hier isser: 


  • Hirschfelds Denkmal bestand aus einem „Rasenhügel“, auf dem auf einem Sockel eine Urne aus Meißner Porzellan platziert war, gewidmet Christian Cay Lorenz Hirschfeld, Gartentheoretiker der Aufklärung, propagierte den Landschaftsgarten empfindsam-romantischer Prägung
  • Links davon befand sich eine „Nische von lebendigem Grün“ mit einer Tafel mit einer französischen Inschrift: „Des jours heureux voici l'image: Les Dieux sur nous versent-ils leurs faveur. Ils offrent sur notre passage Quelques aspects, riant des repos et des fleurs.“
  • Vogelhaus in der Gestalt eines Pavillons gegenüber der „Nische von lebendigem Grün“, umgeben von „Terrassen von Rasen“, Obstbäumen, Blumen und Sträuchern
  • „ein kleines Gartenhauß von ganz einfacher Bauar“t mit Tür, Fenstern, Laubengang mit Vogelkäfigen (mit Lachtauben und Kanarienvögeln), bewachsen mit wildem Wein, Inschrift: „Zwischen Welt und Einsamkeit liegt die wahre Weisheit in der Mitte.“ Innenausstattung: hellgrüne Wände, daran „Behänge von Jesmin und Kornblumen“, ein Kamin, ein Schrank mit einer „kleinen Gartenbibliothek“, gegenüber der Tür ein Spiegel, ein „Ruhebett“, Tische, Stühle, Inschriften
  • Youngs Grotte, eine Art aufgebrochene Ruinenarchitektur, außen mit der Inschrift „Young gewidmet“, Ausstattung: „Betaltar aus einen dürren Stamm zusammengesetzt“, verziert mit einem Kreuz, einem Schädel, einem Mosaik, einen betenden Heiligen darstellend, und dem Buch "Nachtgedanken" von Edward Young, das aufgeschlagen auf dem Altar liegt, Sanduhr mit Inschrift, Nischen mit Strohmatten,
  • Büste Elisa von der Recke, umpflanzt von Rosen, Jasmin u. a. Blumen, daneben Bank mit Inschrift
  • Gärtchen mit Jasmin und türkischem Holunder bewachsen, Inschrift: "Fühle in deinem Herzen die süßen Regungen der Natur, nimm an was sie dir güthig zugetheilet und denk an nichts weiter."
  • Youngs Kindern Philander und Narcissa gewidmet, auf einer mit Pappeln bewachsenen Insel in einem Teich des Schlossparks, mittig „Rasenhügel“ mit schlangenumwundener Urne (Duplikat des Denkmals des Vaters der Gräfin) auf einem Sockel aus einem groben Feldstein mit eingravierten Namen
  • links davon „Bildsäule des Amor“, Putto mit Pfeil und Bogen, Inschrift
  • daneben Laube berankt mit Geißblatt, Rosen u. a., Voliere mit Lachtauben
  • in der Nähe: Rindenhäuschen mit Göthen's Büste, Büste Goethes in eine Nische, daneben Denkmäler für Werther und Marie von Beaumarchais
  • am Ende des Gartens eine Hecke mit Öffnung auf eine noch vorhandenen Allee aus Pappeln und Kastanien mit Blickbeziehung „nach einer gothischen Ruine, die auf einem entfernten Berge liegt“
  • ein „Genußgarten“ mit Obstbäumen, Blumen und Bänken, geplant waren dort weitere Staffagen mit Büsten „Hallers, Jerusalems, Lavaters, Gellerts, Klopstocks, Zollikofers und andrer ihnen ähnlicher Männer“


Es gibt wohl auch Führungen, diese haben wir aber verpasst, weil wir dann doch erst abends da vorbeikamen. Aber immerhin...

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